Ooops … Schweden

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Waren wir nicht gerade eben erst an der Ardêche? Dieses Jahr hagelt es nur so Urlaub. Wobei, Ardêche könnte man wohl eher als Amuse Gueule bezeichnen. Und wie im Restaurant, wenn man wirklich hungrig ist, dauert es ewig, bis dann das Essen kommt. Und so sah es aus, als wir aus Frankreich zurück kamen, und uns die Zeit mit Kleinvieh und Mist vertrieben haben, und dachten: „Schweden ist so weit weg! Kommt der Abreise Tag jemals?“

Tja, und dann war es nur noch eine Woche. Und ehe wir uns versahen war Samstag, das Karussel des Lebens nahm Fahrt auf, und der Sonntag morgen war da als wir auch schon – nur 20 Minuten später als geplant(!) – auf der Autobahn waren.

Wir? OK, also, jetzt erst mal langsam. Nach meinem eher laschen Nord-Cup vom letzten Jahr, bei dem es hauptsächlich um Rumfahren und Zeltauf- und abbau ging, habe ich dieses Jahr mal noch mal eine kleine Herausforderung. 14 Tage Schweden – zwei Kinder – eine Mieterin – 6 Hühner – 4 Kaninchen – und zwei Ferienhäuser. Katja hat nach unserem kleinen Winter-Schweden-Ausflug so Werbung für den hohen Norden gemacht, dass ihr Kumpel, Leon, sich vom Schwedenfieber hat anstecken lassen. Und weil das Thema Urlaub gerade in der Luft lag, und Leons Mama, meine Mieterin, oder wie wir hier sagen, Yvonne, gerade diese Jahr aufgrund beruflicher Umstände mal ein paar von ihren gefühlt 500 aufgelaufenen Urlaubstagen abbauen sollte, ist diese auch bereitwillig mit auf die Welle gesprungen. Während Ardêche noch ein Versprechen aus unsäglichen Tagen stammte, als unsere und andere Regierungen uns ihren harten Stiefel spüren ließen und das Urlauben eingeschränkt hatte, wir aber das versprochen hatten, und nun endlich einhalten konnten (war übrigens ein voller Erfolg), war Schweden nun Kür. Aus dem Nichts haben wir mal eben einen Schwedenurlaub aus dem Boden gestampft. Ohne Rücksicht auf Verluste. Was erschreckender Weise auch zutraf, da bei meinem Organisationstalent und Urlaubserfahrung (irgendwas zwischen Null und Null Komma irgendwas), wir natürlich dann schon fast zu spät dran waren und „schnell“ mal gebucht haben. So kamen dann Absprachen zu kurz, und trotz intensiver Beschäftigung mit dem Thema, passte eins nicht so toll zum anderen. Während die zuerst gebuchte Fährfahrt perfekt zu unserem Leben passte, eckte sie dann leider mit den Ferienhausterminen an. Es scheint üblich, zumindest in Schweden, Ferienhäuser immer von Sonntag bis Sonntag zu mieten. Da wir Montags ankamen haben wir so den ersten Tag verpasst. Und da wir Freitags wieder zurück fahren werden wir im zweiten Haus sogar zwei Tage verpassen. Allerdings hätte es auch nicht anders geklappt. Ja, und dann kamen noch diverse anderen Kleinigkeiten dazu, wie das ignorieren von Galas Urlaubsplänen, was die gar nicht witzig fand. Die verfrühte Ankunft der Hühnerschah, was alles witzig fanden, bis klar wurde, dass die Hühner auch da sind, wenn wir weg sind. Mal abgesehen von den beiden Karniggeln, von denen von vornherein klar war, dass die da waren. Und dann noch zwei weitere Karniggel, die sich so ergeben hatten. So wurde aus dem „wir bauen in aller Ruhe die Gehege, und wenn wir zurück aus dem Urlaub sind bestücken wir die mit Tieren“, ein „bis zur Abfahrt muss der Zoo fertig sein“.

Also, da war die Abfahrt. Der Zoo war weit gediehen, aber noch ein gutes Stück von Fertig entfernt. Und der Grillplatz hat wieder mal zurück stecken müssen (aber das ist eine andere Geschichte). Glücklicherweise hat Gala sich vom allgemeinen Zoofieber anstecken lassen, und kümmert sich um die Viehcher während wir auf zum Nord-Cup sind, der ja nun doch und „plötzlich und unerwartet“ begonnen hatte.